Future Office: 







Best Practice

Hammerbrooklyn – smart, nachhaltig, einzigartig

Mit dem Hammerbrooklyn.DigitalPavillon als erstes Gebäude des Hammerbrooklyn.DigitalCampus ist ein Smart Building von Art-Invest Real Estate entstanden, welches die Anforderungen an zukünftige Büroimmobilien bereits heute erfüllt, starre Strukturen aufbricht und als Leuchtturm-Projekt in Hamburg gilt. Direkt mit Projektstart des Pavillons wurde sich intensiv mit dem Thema Smart Building beschäftigt und mit Hilfe eines Testlabors, in dem das Verhalten der digitalen Infrastruktur erprobt werden konnte, ein ganzheitliches Konzept entwickelt.

Durch die verbaute Smart-Building-Technologie ist die Immobilie im Vergleich zu herkömmlichen Bürogebäuden zukunfts- und anpassungsfähiger, was sich positiv auf Vermietbarkeit und Wertstabilität auswirkt und den Nutzer in den Mittelpunkt rückt. Der Pavillon ist damit ein Prototyp für die Gebäude von morgen im New Normal. Der optimierte Gebäudebetrieb und die damit effizienteren Betriebszeiten technischer Anlagen führen zu einer längeren Nutzungsdauer und damit zu reduzierten Instandsetzungsaufwendungen. Weiterhin können datenbasierte Erkenntnisse rund um den Gebäudebetrieb und das Nut-zerverhalten generiert werden. Dazu zählen unter anderem die Analyse der Flächennutzung, das Live-Monitoring der Energieverbräuche sowie das Monitoring der Luftqualität und des thermischen Komforts. Die eigens entwickelte Gebäude-App fördert die Vernetzung ihrer Nutzer und Besucher. Zudem werden über diese Informationen zum Beispiel zu Mobilität, Services, Räumen und Arbeitsplätzen bereitgestellt.

Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten folgt der Pavillon der Philosophie: VERMEIDEN durch Upcycling (ehemaliger Expo Pavillon), REDUZIEREN durch den Einsatz energieeffizienter Gebäudeausrüstung und Smart Building Technologien sowie das KOMPENSIEREN durch den Bezug von 100% Ökostrom. Als All-Electric Building ist der Digital Pavillon damit klimaneutral im Gebäudebetrieb. Zudem verbraucht er rund 45% weniger Energie als das Deutsche Durchschnittsgebäude und kann gegenüber einem Büro ohne Belegungssensorik um 35% effizienter genutzt werden. Ein gesteigertes Wohlbefinden und höhere Produktivität der Nutzer durch stetige CO2-Messung und intelligente Lüftungssteuerung sowie der Möglichkeit der touchless Gebäudesteuerung ist ebenfalls zu nennen. Außerdem konnte nach ersten Er-kenntnissen im Vergleich zu einem vollständigen Neubau bei dem Bau des Pavillons bis zu 18% CO2 eingespart werden.

Auch bei den weiteren Bauabschnitten des Hammerbrooklyn.DigitalCampus stehen die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Smart Building und Innovation im Fokus. Auf dem Areal der folgenden Bauphasen sollen vier weitere gemischt genutzte Hochhäuser entstehen, sodass ein Campus als „Stadt der Zukunft” entsteht, der mit zentralen begrünten Aufenthaltsflächen zum Verweilen und Wohlfühlen einlädt. Dabei spielen bei den Gebäuden beispielsweise Klimagärten, Holzbau, innovative Gebäudetechnik, klimafreundliche Energiekonzepte und die Schaffung von Marktplätzen eine entscheidende Rolle. Ebenso wichtig ist eine effiziente und flexible Grundrissgestaltung für die Realisierung neuer Arbeitswelten. Für die Grundrisserprobung wurden verschiedene Corporates befragt und in die Planung mit eingebunden, sodass aktuelle Meinungsbilder zum Büro der Zukunft Berücksichtigung finden. Unter Einbeziehung dessen wurden Grundrisse entwickelt, welche aktuelle und zukünftige Arbeitswelten ermöglichen. Die Flächen können auf sich verändernde Entwicklungen der Arbeitswelt flexibel angepasst werden, wodurch das Spektrum möglicher Nutzungen von konventionellen Büroformen bis hin zu gewerblichen Nutzungen mit Laborcharakter und hohem Innovationspotential reicht.

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Interview

Dr. Marc Gille-Sepehri: „Hybrid Work – Das Beste aus beiden Welten “

 

 

„Hybrid Work – Das Beste aus beiden Welten “

Interview mit Dr. Marc Gille-Sepehri, CEO und Gründer von Thing Technologies, Gewinner des ZIA-Office-Awards 2021 in der Kategorie Digitalisierung.

Wir erleben gerade umwälzende Veränderungen in der Arbeitswelt, insbesondere auch in den Büros. Worauf führen Sie das zurück?

Gesundheit und mehr Flexibilität sind durch die Pandemie weit nach oben in der Prioritätenliste von Mitarbeitenden gerückt. Sie kennen die Vor- und Nachteile vom Arbeiten im Homeoffice und in den Büros. Laut einer Studie geben knapp zwei Drittel (64 %) der weltweiten Arbeitskräfte an, dass sie bereits nach einem neuen Job gesucht haben oder das in Betracht ziehen würden, wenn ihr Arbeitgeber sie wieder Vollzeit in das Büro zurückholt.
Um persönliche Ziele und Prioritäten umzusetzen, wollen Mitarbeitende das Beste aus beiden Welten. Kurz: Die Mehrzahl möchte höhere Flexibilität in der Wahl von Arbeitsort und -zeit. Damit ist Hybrid Work zum New Normal in der Arbeitswelt geworden und wird uns in Zukunft begleiten.

Wie wirkt sich das aus Ihrer Sicht auf die Immobilienwirtschaft im Hinblick auf Büroflächen aus?

Die Büros müssen durch digitale Transformation zukunftsfähiger und an den sich wandelnden Bedarf der Nutzer und Betreiber angepasst werden. Diese Flexibilisierung der Büros wirft Fragen auf. Wie kann die Workplace-Experience der Mitarbeitenden verbessert und der Wechsel von Arbeiten im Büro und im Homeoffice reibungslos gestalten werden? Wie lassen sich beispielsweise die Flächen besser auslasten? Ist eine Reduktion der Gesamtfläche sinnvoll und erlaubt in der Folge Energie, CO2 und Kosten einzusparen? Valide Daten zu allen genannten Punkten und App-Funktionen auf Mobilgeräten und Desktop helfen, die Bedürfnisse der Mitarbeiter besser zu verstehen und zu unterstützen sowie die verfügbaren Flächen zu nutzen.

Wie sollten Corporate Real Estate Manager Ihrer Meinung nach also konkret vorgehen, um ihre Büros zukunftsfähig zu machen?

Eine Desk-Booking-Funktion ist ein guter Einstieg. Doch aus meiner Sicht müssen zukunftsfähige Büros Mitarbeitenden deutlich mehr bieten. Dazu zählen weitere Booking-Features wie Raum-, Parkplatz- oder Smart Locker-Buchung. Müssen viele Mitarbeitende zudem häufig Ziele in einem größeren Gebäude oder Gebäudekomplex finden, helfen Innenstandortbestimmung und Indoor-Navigationsfunktion schnell den direkten Weg zu finden. Unternehmen sparen so wertvolle Arbeitszeit sowie damit verbundene Kosten. Für ein noch umfassenderes Hybrid-Work-Erlebnis können in unserer Thing-it-Workplace-Experience App zusätzlich auch Features wie Catering, Schließ- und Zugangssysteme oder Schadensmeldung integriert werden. Was genau und wann umgesetzt wird, hängt von der Ausgangslage und den zu erreichenden Zielen ab. In jedem Fall kann man nach ersten notwendigen Schritten, wie der Erfassung der Gebäudestruktur, Funktionen schrittweise und bei Bedarf umsetzen.

 

Wie kann Flächennutzung gesteuert werden, wenn es beispielsweise „nur“ darum geht, die Mitarbeitenden zu motivieren, verstärkt auch wieder in den Büros zu arbeiten?

Der Einsatz einer Software ohne Sensoren ist dann ein guter erster Schritt in die digitale Bürowelt, um Schreibtische oder auch Räume reservieren zu können. Eine intuitiv zu bedienende App sollte dabei den Nutzenden erlauben, ganz einfach ihren Arbeitsalltag, also insbesondere auch den Wechsel zwischen Homeoffice und Büro, zu organisieren. Mit der Thing-it App gelangen Mitarbeitende in wenigen Schritten zum passenden Arbeitsplatz. Sie können also sehr einfach Plätze in der Nähe der KollegInnen buchen. Dadurch sind die Wege entsprechend kurz, was zur Verbesserung der Zusammenarbeit beiträgt. Genauso einfach buchen sie über die App den passenden Meetingraum für die Teambesprechung oder das Brainstorming. Zusammenfassend könnte man formulieren: Wenn die MitarbeiterInnen ins Büro kommen, benötigen sie neue Organisationsmittel und Unterstützung, um effizientes, kollaboratives Arbeiten so einfach wie möglich zu gestalten. Von entsprechenden Team- und Kollaborationsfunktionen profitieren Mitarbeitende wie Unternehmen gleichermaßen.

Was ist beim Implementieren einer Software zu beachten und wie hilft sie, die Flächennutzung zu optimieren?

Zunächst ist es wichtig, eine einfachere und bessere Planung von Arbeitsplätzen zu erreichen und festzustellen, welchen Einfluss hybrides Arbeiten auf die Flächenbelegung hat. Das gelingt mit einer intelligenten Hard- und Software-Lösung. Verlässliche Informationen zur tatsächlichen Nutzung liefern dabei Sensoren und Bewegungsmelder an Arbeitsplätzen oder in Meetingräumen. Sie können heute ohne Stromzufuhr oder Batterie betrieben werden, da sie die benötigte Energie z.B. aus dem Umgebungslicht in den Arbeitsräumen ziehen. Damit ist auch eine einfache Nachrüstung möglich.

Die so gewonnenen Daten zur Raumnutzung werden an die Thing-it-Plattform für Gebäudedigitalisierung zur Analyse weitergeleitet. Die Aufbereitung der Daten zur Belegung in übersichtlichen Dashboards (Occupancy Analytics Dashboards) vereinfacht die Flächenanalyse. Bereits nach kurzer Zeit stehen erste Daten zur Verfügung. Corporate Real Estate Manager können aufgrund der zunehmenden Datenbasis die Flächennutzung entsprechend optimieren oder Flächen reduzieren. Sie können auch neue Trends frühzeitig erkennen und strukturiert auf den kontinuierlichen Wandel reagieren, mehr noch: Sie können ihn so in Zukunft aktiv und vorausschauend mitgestalten.

Welche Rückschlüsse können Unternehmen aus denn Buchungen, also ohne Einsatz von Sensoren, ziehen? Können Sie das anhand eines Beispiels aus der Praxis erläutern?

Ziel eines internationalen Unternehmens mit mehr als 20 weltweiten Standorten war es beispielsweise in Echtzeit die Höchstzahl der Mitarbeitenden abzubilden, die sich in Gebäuden, auf dem Campus, in einzelnen Büros oder Teams befinden. Das sollte im Rahmen eines frühen Back-to-Work-Konzepts trotz Pandemie und im Einklang mit den DSGVO-Richtlinien und IT-Sicherheitsaspekten erfolgen. Gelöst haben wir das, indem Mitarbeitende über die Thing-it-App Slots in definierten Kontingenten buchen, so lange Slots für den jeweiligen Tag frei sind. Team-, raum- oder gebäudeweise wird so die Höchstzahl der Personen abgebildet. Aus den Zahlen zur Belegung können Corporate Real Estate Manager Optimierungen für das Flächenmanagement ableiten.

Was für Features sind noch möglich bzw. sinnvoll aus Ihrer Sicht?

Das Schadensfallmanagement ist beispielsweise ein weiteres gutes Feature: Ist im gebuchten Meeting-Raum der Großbildschirm defekt, melden Mitarbeitende das via Incident Management direkt weiter. Die Info zur defekten Technik poppt dann bei der nächsten Buchung als Hinweis auf – es sei denn, das Problem ist inzwischen behoben. Apps mit gut umgesetzten Funktionen können so heute beitragen, Effizienz und Komfort der Mitarbeitenden zu steigern. Das hat positive Strahlkraft auf bestehende und neu anzuwerbende KollegInnen.

Von der Funktion Schadensfallmanagement profitiert dann auch der Facility Manager. Was bietet ihm oder dem Corporate Real Estate Manager die Software/Hardware-Kombination außer zufriedene NutzerInnen beispielsweise noch?

Die Thing-it App- und Gebäudebetriebsplattform unterstützten zum Beispiel im Hinblick auf ESG-Ziele wie Energieeffizienz und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Denken Sie an die Einbindung von Smart Metering und das Ablesen oder auch den Vergleich von Verbrauchsdaten für anmietende Unternehmen. Außerdem lassen sich das Raumklima, also Luftfeuchtigkeit und -qualität oder auch der Lärmpegel überwachen und sogar Maßnahmen vorschlagen, wie etwas das Öffnen eines Fensters.

Wir sind hier erst am Anfang dessen, was möglich und auch wünschenswert ist. Mobil- und Cloudtechnologien, künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge werden die Arbeitswelt in den nächsten Jahren weiter signifikant verändern. Unternehmen müssen hier im Sinne eines Bebauungsplans denken und eine zukunftsfähige Hardware- und Softwareinfrastruktur schaffen.

Interview

Sebastian Kohts MRICS: „Standards und Zertifikate schaffen eine gemeinsame Sprache“

 

 

„Standards und Zertifikate schaffen eine gemeinsame Sprache“

Interview mit Sebastian Kohts MRICS, Geschäftsführer / Country Director DACH, WiredScore

Was macht ein Gebäude smart?

Um das zu beantworten, braucht es Klarheit, was ‚smart‘ eigentlich bedeutet. Wir präferieren eine nutzerorientiere Definition, die nicht die Technologie in den Fokus stellt, sondern den Nutzer und die für ihn erzielten Ergebnisse. Wichtig ist, alle Stakeholder vom Betreiber über den Endnutzer bis hin zum Besucher zu betrachten. Bei den Ergebnissen kommt es darauf an, dass die Immobilie kosteneffizient betreibbar, nachhaltig und zukunftssicher ist und vor allem ein inspirierendes Nutzererlebnis bietet. Allerdings unterliegt all das einer starken Dynamik. Was wir heute smart nennen, wird in einigen Jahren vielleicht schon nicht mehr so wahrgenommen. Hier ergibt sich ein veritables Spannungsfeld mit der doch eher trägen Immobilie.

Wer treibt die Entwicklung hin zu mehr Smart Buildings in erster Linie voran?

Da sind einerseits Entwickler und Vermieter, die sich mit smarten Gebäuden als Vorreiter am Markt positionieren und Vorteile wie effizienteren Betrieb und geringere Betriebskosten für sich nutzen wollen. Das sind nach unserer Beobachtung allerdings noch vergleichsweise wenige. Auf der anderen Seite haben einige Mieter teils differenzierte Strategien und konkrete, hohe Anforderungen etwa an die Datenerhebung und Schnittstellen formuliert. Allzu oft treffen aber anspruchsvolle Mieter auf klassisch agierende Vermieter und umgekehrt innovative Vermieter auf Mieter mit klassischen Erwartungen.

Welche Anforderungen stellen solch anspruchsvolle Nutzer konkret an Büroimmobilien?

Sie wollen ein großartiges Büro, welches als Destination wahrgenommen wird. Ich nutze gern den Vergleich zu Lifestyle-Städten wie Barcelona oder Lissabon oder auch Shoppingcentern, die sich als Orte der Erlebnisse positionieren. Viele Nutzer haben hier konkrete Konzepte definiert, die auf der Interaktion von Gebäude und Nutzer basieren und erwarten, dass diese Konzepte vom Gebäude unterstützt werden, auch auf einer technologischen Ebene. Ausgezeichnete digitale Konnektivität ist hierbei ein Muss. Sie ist inzwischen so wichtig wie Wasser und Strom. Untersuchungen zeigen, dass unser Puls steigt, wenn es hier hakt. Was nützt das beste Serviceangebot, wenn ich mir in der Tiefgarage keinen Parkplatz buchen oder kein Auto mieten kann, weil ich keine Verbindung habe.

Was können Standards und Zertifikate leisten?

Hier ist zu unterscheiden zwischen Standards im Sinne von Regulatorik und Industrienormen, die Schnittstellenprobleme lösen, wie sie in einer interdisziplinären und intransparenten Branche wie unserer zwangsläufig auftreten. Daneben gibt es defacto-Standards, die sich am Markt durchsetzen und zu denen auch Gebäudezertifikate gehören. Sie schaffen einerseits Transparenz und – noch wichtiger – setzen Anreize, das Gebäude gezielt zu verbessern, indem sie in ihren Zertifizierungskatalogen bereits jene Fragen vorwegnehmen, die die Nutzer früher oder später stellen werden. Zertifikate schaffen also erstmalig eine gemeinsame Sprache und Vokabular, um sich über die einzelnen Disziplinen hinweg zur Qualität eines Gebäudes auszutauschen. Damit ermöglichen sie schlussendlich auch nachweisbare Antworten auf die Eingangsfrage, was dieses oder jene Gebäude nun genau smart macht.

WiredScore Smart Council: Definition von Smart Buildings

Im Rahmen der Initiative „WiredScore Smart Council” haben sich führende Immobilienunternehmen, Projektentwickler und Nutzer weltweit mit der Zukunft smarter Gebäude befasst und diese so definiert: Ein Smart Building bietet allen Nutzern mittels digitaler Technologie herausragende Ergebnisse, die ihre steigenden Erwartungen übertreffen. Zur Initiative.

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