Wohnungsbau-Barometer
Der Plan ist ambitioniert. Die Bundesregierung will Bauen und Wohnen in Deutschland bezahlbar, klimaneutral, nachhaltig und innovativ gestalten. Mit der Schaffung eines eigenen Ministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) wird die Bedeutung der Immobilienwirtschaft und der Bauindustrie in diesem Prozess des Wandels unterstrichen. Das Kernversprechen lautet: 400.000 neue Wohnungen pro Jahr. Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA), Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), Immobilienverband Deutschland (IVD) und Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV) wollen die Bundesregierung bei diesem wichtigen Ziel bestmöglich unterstützen.
Wohnungsbau-Barometer in Zahlen
Für das Jahr 2023 waren von der Bundesregierung 400.000 neue Wohnungen angestrebt. Tatsächlich gebaut wurden 294.400. Das sind 105.600 weniger als angestrebt.
Die Zahl genehmigter Wohnungen lag im März 2024 (aktuellste Zahl) bei 18.464. Das waren 1 Prozent mehr als im Februar 2024, aber 25 Prozent weniger als im März 2023 (und sogar minus 47 Prozent gegenüber März 2022). Die Zahl der Baugenehmigungen, die insgesamt seit dem Jahresbeginn registriert wurden, lag mit 53.465 Wohnungen um 22 Prozent unter dem Vorjahr. Diese Trends lösen Besorgnis aus: Das Wohnungsbau-Barometer zeigt auf den roten Bereich mit negativer Tendenz.
Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das zurückliegende Jahr zeigen: In einer neuartigen internationalen Gesamtlage und vielfältigen politischen Herausforderungen wurden lediglich 294.400 neue Wohnungen geschaffen. Um das Ziel von 400.000 in einem sensiblen Gesamtumfeld zu erreichen, braucht es also Extra-Anstrengungen.
Konzertierte Aktion Wohnen: Was es jetzt braucht, um den Wohnungsbau endlich wieder anzukurbeln
Die Lage auf dem Wohnungsmarkt war ohnehin schon sehr angespannt. Die Situation hat sich weiter verschärft: Aktuell trifft eine starke Zunahme der Bevölkerung infolge von Migration und Fluchtbewegungen auf einen drastischen Einbruch des Wohnungsneubaus. Die Folge ist eine stetig anwachsende Neubaulücke, deren Dimension der ZIA vor kurzem auf bis zu 400.000 Wohneinheiten in 2023, und gar auf bis zu 700.000 Wohneinheiten im Jahr 2025 taxiert hat.
Konzertierte Aktion Wohnen [PDF | 839 KB]
Zehn Schritte für 400.000
ZIA, HDB, IVD und VDIV stehen dafür bereit. Aus Sicht der Verbände ist die Schaffung zusätzlichen Wohnraums ein wichtiger Beitrag zum sozialen Zusammenhalt. Damit im Schulterschluss mit der Bundesregierung der nötige Schub gelingt, braucht es die entschiedene Beseitigung von Hürden. Die Verbände rufen die Bundesregierung gemeinsam auf, zehn Schritte schnellstmöglich anzugehen und haben ein entsprechendes Papier verfasst: „Zehn Schritte für 400.000“ [PDF | 191 KB]
-
-
- Planungsverfahren deregulieren
- Baukostensteigerungen entgegenwirken
- Zügig Grundstücke für den Wohnungsbau bereitstellen
- Steuerliche Anreize schaffen
- Probleme der Finanzierung verringern
- Keine weiteren Verschärfungen im Mietrecht
- Bauordnungsrecht vereinheitlichen
- Klimaschutz effizient angehen
- Verlässliche Förderbedingungen schaffen
- Zusammenarbeit verstärken
-