ZIA zur Einigung auf EU-Bankenpaket: Übergangserleichterungen für Wohnimmobilien erfreulich, aber Finanzierung von Immobilienprojekten wird leiden
Berlin, 27.06.2023 – Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) bewertet die heutige Einigung zur Umsetzung der Basel-III-Regelungen im Trilog-Verfahren grundsätzlich als erfreulich. „Die Branche hat nach jahrelangen Diskussionen seit der Veröffentlichung des Baseler Finalisierungspakets Ende 2017 nun endlich Gewissheit, wie die Regelungen auf europäischer Ebene umgesetzt werden sollen“, sagt ZIA-Vizepräsident Jochen Schenk. Eine schnelle Einigung sei vor allem wichtig gewesen, weil die ersten Regelungen schon ab 2025 anzuwenden sind und sich Banken sowie Kreditnehmer auf die neuen Gegebenheiten einstellen müssen.
Ein wesentlicher Punkt ist aus ZIA-Sicht auch die Tatsache, dass die vorgesehenen Übergangserleichterungen für den Bereich der Wohnimmobilienfinanzierungen im Trilog-Verfahren wohl erhalten geblieben sind.
Der ZIA bedauert, dass sich die EU nicht zu dauerhaften Lösungen für den Bereich der Wohnimmobilienfinanzierungen über den Übergangszeitraum hinaus durchgerungen hat. „Aufgrund der vereinzelten Bankenpleiten in den USA und der Verwerfungen rund um Credit Suisse waren den Entscheidern mit Blick auf weitere Erleichterungen allerdings offensichtlich die Hände gebunden“, sagt Schenk.
Weiterer Minuspunkt aus ZIA-Sicht: Die Ungleichbehandlung von Gewerbeimmobilienfinanzierungen in der Basel-III-Umsetzung ist problematisch. Nicht sachgerecht sei vor allem die Kapitalunterlegung von 150 Prozent bei Projektentwicklungen, betont Schenk. Das entspreche der Kapitalunterlegung eines ausgefallenen Kredits. „Die Finanzierung von Immobilienprojekten und damit das Entstehen dringend benötigter neuer Wohnungen wird unter einer solchen Regulierung schon mittelfristig nochmals erheblich mehr leiden“, prognostiziert ZIA-Vize Schenk.