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Zentraler Immobilien Ausschuss: „Schlanker, einheitlicher, digitaler – es braucht mehr Tempo, damit der Netzanschluss gelingt“

Berlin, 16.4.2024 – Um den aktuell häufig äußerst schleppenden Anschluss neu installierter Wärmepumpen an das Stromnetz zu beschleunigen, stellt der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) anlässlich des heutigen Netzanschlussgipfels von Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck die folgenden Forderungen:

  • Netzanschlussbegehren sollen vom Verteilnetzbetreiber innerhalb einer angemessenen, jedoch verbindlichen Frist realisiert werden. Bleibt die Rückmeldung zu einem Netzanschlussbegehren vollständig aus, dann soll die Anlage nach einer gesetzlich festgelegten Frist als genehmigt gelten („Genehmigungsfiktion“).
  • Schlanke, bundesweit vereinheitlichte digitale Antragsverfahren und Prozesse. Insbesondere sind Verfahrenstransparenz und klare Fristen wichtig.
  • Es braucht einheitliche technische Anschlussbedingungen (TAB), damit Routineabläufe standardisiert, und der Einkauf und die Bevorratung von Standardkomponenten wie Trafos und Schaltschränken optimiert werden kann.

Dr. Joachim Lohse, Geschäftsführer des ZIA dazu: „Wo befindet sich die nächste verfügbare Netzanschlussmöglichkeit? Wie lang dauert es bis zur Realisierung? Das sind die Fragen, auf deren rasche und verlässliche Beantwortung Immobilienbetreiber ein Anrecht haben müssen.“ Auch Folgen aus Fristüberschreitungen müssten geregelt werden.

Lohse weiter: „Es darf nicht sein, dass jeder Schaltschrank eine Einzelanfertigung sein soll, die individuell bestellt werden muss und erst nach langen Wartezeiten geliefert wird. Hier müssen Serieneinkäufe und Bevorratung bei den großen Immobilienunternehmen möglich werden.“ Auch dürften Abweichungen von den TAB nicht in das Belieben eines Netzbetreibers gestellt werden, sondern müssten im Zweifelsfall von einer unabhängigen Stelle überprüft werden.

Hintergrund:

Im Rahmen der Energiewende bezahlt, baut und installiert die Immobilienwirtschaft Millionen Wärmepumpen, PV-Anlagen, Energiespeicher und Ladesäulen, die ohne Netzanschluss nicht in Betrieb gehen können und sich infolgedessen auch nicht refinanzieren. In Deutschland existiert ein Flickenteppich von fast 900 Verteilnetzbetreibern, die alle unterschiedliche Anforderungen und Vorgaben für Netzanschlussprozesse haben. Daher begrüßt der ZIA die Initiative des BMWK, mit dem Netzanschlussgipfel einen Dialogprozess zur Beschleunigung der Netzanschlüsse zu setzen. Dabei ist die Zielrichtung des BMWK, die technischen Anschlussbedingungen zu vereinheitlichen und die Netzanschlussverfahren zu vereinfachen, genau richtig. Erste Schritte sind mit dem kürzlich bekannt gewordenen Änderungsantrag der Bundesregierung zum Solarpaket 1 enthalten, weitere Schritte wie der Abbau steuerrechtlicher Hemmnisse und eine Überarbeitung der Schwellenwerte zur Direktvermarktung müssen schnell folgen.

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Abteilung Kommunikation und Strategie
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240416 _PM_ZIA zum Netzanschlussgipfel BMWK [PDF | 110 KB]
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