Konzertierte Aktion Wohnen

Was es jetzt braucht, um den Wohnungsbau
endlich wieder anzukurbeln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© pexels.com/Aleksandar Pasaric

#2

Zu wenig Wohnraum? Zu teuer?

Dann reden wir doch mal über serielles und modulares Bauen

Die Situation

Es gibt derzeit viel zu wenig Wohnraum in Deutschland. Das wird leider eindrucksvoll belegt durch steigende Mieten und lange Schlangen von Mietinteressierten bei Wohnungsbesichtigungen. Und: Es wird weniger gebaut. Die Zahl genehmigter Wohnungen von Januar bis März 2023 ist um 25,7 Prozent geringer als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Baufertigstellungen stagniert, sie lag 2022 bei etwa 295.300 Wohnungen – 104.700 Wohnungen unter dem Ziel der Bundesregierung und weit unter Bedarf.

  • Ziel der Bundesregierung: 400.000 Wohnungen pro Jahr zu bauen. Lücke von 104.700 Wohungen (2022) 74% 74%
  • Rückgang der Baugenehmigungen: 26 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (März 2023) 26% 26%

Wo liegen die Probleme?

Es gibt eine Reihe von Gründen dafür, dass nicht genug gebaut wird: gestiegene Preise für Baumaterial, Lieferengpässe oder gerissene Lieferketten, Fachkräftemangel, aber auch Auflagen von Bund, Ländern und Kommunen, lange Genehmigungsprozesse, viele verschiedene Landesbauordnungen, kommunale Vorgaben und eine zum Teil hohe Grunderwerbsteuer. Der ZIA taxiert den Anteil des Staates am Gesamtprodukt Wohnen auf 37 Prozent.

Die verschiedenen Regeln und Auflagen der Länder und Kommunen führen dazu, dass die positiven Effekte des seriellen Bauens nicht zum Tragen kommen können.

%

Bis zu 25 Prozent weniger CO2-Emissionen

Wie also kann schnell günstiger Wohnraum entstehen?

Eine wichtige Möglichkeit ist das serielle und modulare Bauen. Beim seriellen Bauen werden Kosten reduziert. Positiver Nebeneffekt ist das Einsparen von Ressourcen. Bis zu 25 Prozent CO2-Emissionen lassen sich beim Bau einsparen, und ein hoher energetischer Standard wird erreicht.

Serielles und modulares Bauen. Was ist das?

„Plattenbau“ 2.0 ist das, was viele spontan mit seriellem und modularen Bauen verbinden – das ist es allerdings nicht. Heutzutage bedeutet das serielle und modulare Bauen vor allem: hohe Qualität plus individuelle Architektur. Dabei werden meist nicht ganze Typengebäude in Serie gefertigt, sondern einzelne Module. Grundrisse sind modular aufbaubar und beinahe beliebig erweiterbar. Die einzelnen Module, zum Beispiel eine standardisierte Badzelle oder ein Balkon, werden in Serie gefertigt. So lassen sich Skaleneffekte nutzen, das Bauen wird billiger. Diese Module sind unterschiedlich zusammenzufügen, sodass am Ende ein individuelles Gebäude steht.

Ein weiterer positiver Effekt ist die im Vergleich schnelle Errichtung der Gebäude. Von der Gründung bis zur Schlüsselübergabe vergehen beim Bau größerer Mehrfamilienhäuser oft nur etwa 14 Monate. Und: Bei Planung und Bau kann der gesamte Lebenszyklus in den Blick genommen werden. So lässt sich das serielle und modulare Bauen mit dem Cradle-to-Cradle-Prinzip, individueller Kreislaufwirtschaft, verbinden.

%

Modulare Gebäude lassen sich 70 Prozent schneller errichten

Die Lösung

Die Einführung einer 30-Prozent-Quote für serielles und modulares Bauen verspricht einen Push beim Wohnungsbau im großen Stil. 30 Prozent des erforderlichen Zubaus einer Stadt sollte sofort für serielles und modulares Bauen ausgewiesen werden. Dabei sollen sowohl konventionelle als auch Lebenszyklus-orientierte Baustoffe wie Holz zum Einsatz kommen. Wünschenswert ist ein Register, das den regionalen Fortschritt abbildet und damit Transparenz herstellt. Eine Quote von 30 Prozent in einem Quartier gibt genügend Spielraum für Individualarchitektur und sichert zugleich bezahlbaren, schneller verfügbaren Wohnraum.

%

Rückgang der Baugenehmigungen

%

beträgt die "Staatsquote" am Produkt Wohnen

 

Die Positionen des ZIA Punkt für Punkt:

 

Konzertierte Aktion Wohnen [PDF | 839 KB]

Fragen dazu? Wir beantworten sie gerne.

9 + 6 =