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Sofortprogramm zur Sicherstellung der Wärmeversorgung im Gebäudebereich

Der ZIA hat mit seiner Task Force Energie ein Sofortprogramm zur Sicherstellung der Wärmeversorgung im Gebäudebereich [PDF | 215 KB] verabschiedet. Demnach bieten sich insbesondere vier Hebel an, um eine schnelle Senkung des Wärmebedarfs um etwa 30 Prozent zu ermöglichen: ein sofortiges Verbot für den Einbau von Gasheizungen im Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern, die Sicherstellung des effizienten Betriebs von Heizungen, die Beeinflussung des Nutzerverhaltens sowie die Erleichterung des Einbaus von Wärmepumpen.

Ein sofortiges Verbot für den Einbau von Gasheizungen im Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern entlastet die Nachfrage nach Erdgas. 2020 wurden in Deutschland 97.000 Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut, wovon 37.400 mit Gasheizungen ausgestattet wurden. Da sich insbesondere in Ein- und Zweifamilienhäusern die Wärmeversorgung über Wärmepumpen unkompliziert elektrifizieren lässt, sollte diese Maßnahme kurzfristig umgesetzt werden.

Die Sicherstellung des effizienten Betriebs von Heizungen ist eine schnell umsetzbare Maßnahme, die zu deutlichen Brennstoffeinsparungen von zehn Prozent führen kann. Für Heizungsanlagen sollte daher eine Mindesteffizienz verpflichtend eingeführt werden, die von der Bundesregierung definiert wird. Bis dahin sollten Optimierungsmaßnahmen zur Steigerung der Anlageneffizienz über die BEG kurzfristig gefördert werden, um einen Anreiz für Vermieter zur Überprüfung der Anlagen zu schaffen. Das entlastet auch Mieter, die im Anschluss weniger Brennstoffkosten zahlen müssen.

Die Beeinflussung des Nutzerverhaltens ist die kurzfristigste Maßnahme, um den Energieverbrauch zu reduzieren – schließlich senkt eine Verringerung der Raumtemperatur um nur 1°C den Heizwärmebedarf um mindestens 6 Prozent. Eine solche Beeinflussung kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden: sowohl über die zunehmende Digitalisierung von Immobilien und eine unterjährige und digitale Verbrauchsvisualisierung als auch über die Ansprache der BewohnerInnen durch gezielte Kampagnen der Bundesregierung zu effizientem Heizverhalten.

Zur Erleichterung des Einbaus von Wärmepumpen braucht es unbürokratischere und schnellere Umsetzungsbedingungen als statt aufwendiger Prüfprozesse von Hausanschlussleistung und Steuerbarkeit durch den Energieversorger. Ähnlich wie beim Anschlussbegehren von PV-Anlagen sollte der Betreiber von einer grundsätzlichen Bewilligung ausgehen dürfen und bei Bedarf innerhalb klarer Fristen Nachbesserungsanforderungen und Kostenpläne erhalten.

Grundsätzlich muss auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand jede Form erneuerbarer Energie stärker in Gebäuden eingesetzt werden. Hierzu zählt auch der verstärkte Einsatz biogener/erneuerbarer und klimaneutraler gasförmiger Brennstoffe. Eine reine Fokussierung auf Wärmepumpen greift für den Immobiliensektor zu kurz. Die Bundesregierung sollte daher Mindestquoten für den Einsatz von Biogas, Biomethan als Brückentechnologie sowie perspektivisch für Wasserstoff und dessen Nachfolgeprodukt PtG (synthetisches Gas) einführen.

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Sofortprogramm zur Sicherstellung der Wärmeversorgung im Gebäudebereich [PDF | 215 KB]
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