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Bedeutung der Immobilienbranche

Die Immobilienwirtschaft spielt sowohl für die Bundesrepublik Deutschland als auch für die Europäische Union eine bedeutende Rolle. Sie trägt zu erheblichem Teil zur Stärke und zum Wachstum der Wirtschaft bei und versorgt die Gesellschaft mit Lebens- und Arbeitsräumen.

 

Die Immobilienwirtschaft – wichtiger Wirtschaftszweig und Wachstumsmotor

Mit über 810.000 Unternehmen und rund 3,5 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist die Immobilienwirtschaft nicht nur einer der größten Wirtschaftszweige Deutschlands, sondern mit einer Zunahme an Beschäftigung und Wertschöpfung auch eines der dynamischsten Wachstumsfelder. Die Branche vereinigt über 26 % aller Unternehmen und rund 10 % aller Beschäftigten auf sich. Mit über 730 Milliarden Euro trug die Immobilienwirtschaft fast 20 % zur gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland 2023 bei. Sie ist damit wesentlich größer als der Fahrzeugbau, dessen Wertschöpfung 2021 bei 144 Milliarden Euro lag, und ähnlich bedeutsam wie das verarbeitende Gewerbe (2023: 780Milliarden Euro). Die Immobilienwirtschaft ist dabei stärker und komplexer mit der Volkswirtschaft verwoben.

Die Branche ist sich ihrer Rolle beim Klimaschutz bewusst und hat ihre CO2-Emissionen daher zwischen 1990 und 2023 bereits um 51% von 210 auf 102 Millionen Tonnen jährlich reduziert.

 

Immobilienwirtschaft bewirtschaftet fast das Fünffache des Bruttoinlandsproduktes

Das deutsche Nettoanlagevermögen in Wohn- und Nichtwohnbauten betrug 2022 rund 12,1 Billionen Euro. Davon entfielen 62 % auf Wohnbauten und 38 % auf Wirtschaftsimmobilien. Zusammen mit den Grundstückswerten (7,3 Billionen Euro), summiert sich das gesamte deutsche Immobilienvermögen auf knapp 19,4 Billionen Euro. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands belief sich im Jahr 2023 auf knapp 4,1 Billionen Euro.

Belegt wird die große Bedeutung der Immobilienwirtschaft und ihre Verzahnung mit der Finanzwirtschaft auch dadurch, dass der Bestand an Krediten für den Bau von Wohnungen und für gewerbliche Immobilien im Jahr 2023 über 2,1 Billionen Euro betrug – mehr als die Hälfte des deutschen BIP entspricht.

Zudem haben auch die inländischen Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungen über 144 Mrd. Euro in Immobilien angelegt. Damit ist die breite Bevölkerung indirekt über die eigene Sach- und Personenversicherung in Immobilien investiert und profitiert von stabilen Beiträgen bzw. sicheren Einkünften aus der Altersvorsorge.

 

Die Bedeutung der Immobilienwirtschaft in Zahlen

Hier finden Sie alle Daten im Überblick: [PDF | 139 KB]

 

Stabilisierende Funktion in Krisenzeiten

Eine Besonderheit des deutschen Immobilienmarktes im internationalen Vergleich ist seine große Stabilität. Deutschland weist von allen OECD-Staaten die geringsten Schwankungen bei Wohnimmobilienpreisen auf. Insbesondere in den Jahren der Finanzkrise hat die deutsche Immobilienbranche nachweislich stabilisierend gewirkt. In Anbetracht der engen gesamtwirtschaftlichen Verzahnung der Immobilienwirtschaft gewinnt diese Stabilität in Krisenzeiten eine außergewöhnliche Bedeutung.

Ein Grund hierfür ist das System der Immobilienfinanzierung in Deutschland. Festzinsen und hohe Eigenkapitalquoten sorgen dafür, dass die Immobilienpreise im Vergleich zu anderen Ländern weniger auf kurzfristige Zinsänderungen reagieren. Geprägt wird das deutsche Immobilienfinanzierungssystem auch durch den Pfandbrief. Der Pfandbrief gilt als außerordentlich sicheres Wertpapier und legt die Grundlage für langfristige Finanzierungen.

Darüber hinaus verfügt Deutschland über einen sehr großen und gut funktionierenden Mietwohnungsmarkt. Im Gegensatz zu Großbritannien oder den USA gibt es in Deutschland keinen Subprime-Markt, weil hierzulande Haushalte mit finanziellen Problemen keine teuren Kredite in Anspruch nehmen müssen, um sich ihre Wohnwünsche erfüllen zu können. Sie finden auf dem Mietwohnungsmarkt attraktive Alternativen zum Eigenheim.

 

Die Schlüsselrolle der Immobilienbranche für die EU

Aber auch auf europäischer Ebene nimmt die Immobilienbranche eine besondere Stellung ein. Gemeinsam mit 29 anderen Verbänden aus der gesamten Wertschöpfungskette der europäischen Immobilienwirtschaft hat der ZIA die Größe und die Bedeutung dieses Sektors analysiert und festgestellt, dass dieser auch für die europäische Wirtschaft und Gesellschaft eine Schlüsselrolle einnimmt.

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Kontakt

Dr. Michael Hellwig

Abteilungsleiter Innovation, Digitalisierung und Research
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Bedeutung der Immobilienwirtschaft in Zahlen (Stand 8.4.2024) [PDF | 139 KB]
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Wirtschaftsfaktor Immobilien 2017 [PDF | 3,97 MB]
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