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Transparenz durch Standardisierung

Ein optimales Marktumfeld ist durch die Zugänglichkeit aller für die betreffende Immobilie relevanten Informationen für alle Beteiligten geprägt. Je qualitativer und umfassender diese Informationen und je besser sie für alle zugänglich sind – also je transparenter der Markt –, desto besser entwickelt sich ein nachhaltiges, ökologisch und ökonomisch sinnvolles Marktverhalten sowie eine nachvollziehbare Preisbildung. Der ZIA treibt deshalb die Verbesserung der Datenqualität und -standardisierung auf dem deutschen Immobilienmarkt maßgeblich voran.

Auch vor dem Hintergrund der politischen Debatte über steigende Immobilien- und Mietpreise wird der immense Bedarf an qualitativ hochwertigen Datenanalysen deutlich. Dazu ist jedoch die zwischen Akteuren und vor allem von öffentlichen und privatrechtlichen Datenhaltern abgestimmte einheitliche Handhabung von Standards unabdingbar. Bislang gibt es jedoch noch keine eindeutige und über die jeweiligen Geschäftsbereiche der Immobilienbranchen hinweg anerkannte Definitionen von Immobilienarten.

Deshalb initiierte der ZIA gemeinsam mit dem Arbeitskreis der Oberen Gutachterausschüsse, Zentralen Geschäftsstellen und Gutachterausschüsse in der Bundesrepublik Deutschland (AK OGA) Fachbesprechungen u.a. mit Vertreterinnen und Vertretern

  • des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp),
  • des AK Wertermittlung des Deutschen Städtetags,
  • des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, (BBSR)
  • der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) und
  • der Deutschen Bundesbank (Beobachterstatus), sowie ferner auch
  • der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif),
  • des Urban Land Institutes (ULI) und
  • des Statistisches Bundesamts (Beobachterstatus).

Im Sinne der Transparenz wurde eine standardisierte und unter den verschiedenen Branchenakteuren abgestimmte Kategorisierung erarbeitet, um langfristig einen sinnvollen Datenaustausch bzw. eine zielgerichtete Analyse zusammengeführter Datenbanken zu ermöglichen. Der 1. Ergebnisbericht wurde im August 2016 vorgelegt, der 2. Ergebnisbericht im Oktober 2019. Der dritte, vorläufig finale Bericht wurde im Mai 2023 veröffentlicht und trägt den Titel “Taxonomie der Wirtschaftsimmobilien” [PDF | 2,22 MB].

Die Aktualisierung der Strukturierung des sachlichen Teilmarktes wirtschaftlich genutzter Immobilien zum Zwecke der Marktbeobachtung und Wertermittlung – kurz “Taxonomie der Wirtschaftsimmobilien” –  berücksichtigt Trends und Erkenntnisse aus der Corona-Krise, wie etwa die gewachsene Bedeutung von Nahversorgung und E-Commerce, was nach einer stärkeren Differenzierung im Segment der Handelsimmobilien aber auch bei den Logistikimmobilien verlangte. So werden nun etwa auch Nachversorgungszentren oder Fulfilmentcenter von anderen Immobilienarten abgegrenzt.

Zudem fängt neu eingeführte Segment der Mixed-Use Immobilien den Trend von monofunktionalen zu mischgenutzten Immobilien ein. So werden Mixed-Use Immobilien als solche Immobilien definiert, in denen sich mindestens zwei unterschiedliche, voneinander unabhängige Nutzungen befinden und in denen keine der Nutzungen einen Anteil von mehr als 50 Prozent der Gesamtnutzung umfasst. Dem gegenüber werden allen „klassischen“ Immobilien zusätzliche Mischnutzungen bis zu 25 Prozent der Gesamtnutzung zugestanden, ohne dass sich dies durch eine gesonderte Nennung von „gemischt genutzt“ o.ä. ausdrücken sollte. Ein Namenszusatz zur klassischen Nutzungsart wie etwa „gemischt genutzte“ oder „Mixed-Use Büroimmobilie“ würde nur in dem Fall nötig, wenn die überwiegende Nutzungsart (hier Büro) einen Anteil zwischen 50 und 75 Prozent aufweisen würde. So wird weiterhin sichergestellt, dass Objekte, die eigentlich einen klaren Nutzungskern haben, unterscheidbar bleiben.

Daneben wurden weitere Lücken geschlossen, etwa bei den Gastronomieimmobilien oder den Gesundheitsimmobilien mit ambulanter oder stationärer Leistungserbringung. Dabei wurde auch die Abgrenzung von Betreutem Wohnen und Servicewohnen für Senioren gegenüber den Wohnimmobilien geschärft.

Der Bericht kann hier heruntergeladen werden. [PDF | 2,22 MB]

Eine Übersicht über die Segmente finden sich hier (Klicken zum Vergrößern):

Downloads
Taxonomie der Wirtschaftsimmobilien (Mai 2023) [PDF | 2,22 MB]
Download
2. Ergebnisbericht zur Kategorisierung von Wirtschaftsimmobilien (September 2019) [PDF | 815 KB]
Download
1. Ergebnisbericht zur Kategorisierung von Wirtschaftsimmobilien (August 2016) [PDF | 1017 KB]
Download

English Version

Taxonomy of Commercial Real Estate [PDF | 1,21 MB]

Vocabulary – Übersetzungshilfe [PDF | 181 KB]

Kontakt

Dr. Michael Hellwig

Abteilungsleiter Innovation, Digitalisierung und Research