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Zahl der Baufertigstellungen erneut zu niedrig: ZIA fordert eine „Konzertierte Aktion Wohnen“

Berlin, 23.5.2023 – Die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen deutlich: In Deutschland wird zu wenig Wohnraum geschaffen, um die Neubaulücke von bis zu 700.000 Wohnungen im Jahr 2025 zu schließen. Die Zahl der Baufertigstellungen lag im vergangenen Jahr bei 295.300 Wohnungen und verharrte damit etwa auf dem Niveau von 2021. Das Ziel der „Ampel“, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr fertigzustellen, wird um 104.700 Wohnungen verfehlt. Das Wohnungsbau-Barometer des ZIA zeigt die Lücke deutlich.

„Wir dürfen uns jetzt nicht in falscher Sicherheit wiegen, denn der starke Rückgang bei den Baugenehmigungen und der jetzt einsetzende Rückgang privater Immobilienkredite verheißen für die Zukunft nichts Gutes,“ so ZIA-Hauptgeschäftsführer Oliver Wittke. „Die Bundesregierung hat auch weiterhin die volle Unterstützung in ihrem Ziel, 400.000 Wohnungen pro Jahr bauen zu lassen. Es mangelt aber nach wie vor an konkreten Schritten. Die immer noch schlechten Rahmenbedingungen machen ein sofortiges Handeln notwendig.“

Der ZIA hat vor kurzem seinen Abschied von Forderungen nach neuen Milliarden-Subventionen bekannt gegeben. Zugleich fordert er einen Verzicht von Ländern und Kommunen auf das Abschöpfen von Mitteln beim Bau von Wohnungen. Der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft setzt auf eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Ländern, Kommunen und der Branche selbst und regt eine „Konzertierte Aktion Wohnen“ an.

„Lassen wir uns von der Seitwärtsbewegung nicht täuschen. Es handelt sich um corona-bedingte Nachholeffekte bei den Bauämtern. Das zeigt das ZIA-Frühjahrsgutachten. Der Einbruch wird kommen. Deshalb fordern wir, bis 2025 die Grunderwerbsteuer für Wohnimmobilien generell und ohne Einschränkungen auf 3,5 Prozent zu senken oder ganz fallen zu lassen. Die Kommunen sollten auf alle Formen der Gewinnabschöpfung verzichten,“ sagte Wittke. Denn: ändere man nichts, sei in der Konsequenz auch ein Wegbrechen der Steuereinnahmen zu befürchten. Wittke weiter: „Schnelles Bauen ist das Gebot der Stunde. Es braucht deshalb eine Quote fürs serielle und modulare Bauen von 30 Prozent – schon allein, um den durch den Wohnraummangel gefährdeten gesellschaftlichen Frieden zu erhalten.“

Der ZIA fordert zudem ein großvolumiges Kreditprogramm vom Bund mit zwei Prozent Zinsen. Die Gelder würden zurückgezahlt ohne mittelfristige oder langfristige Belastung des Haushalts.

„Konkrete Vorschläge liegen auf dem Tisch. Es liegt jetzt an der Politik, schnell und unbürokratisch zu handeln,“ so ZIA-Hauptgeschäftsführer Wittke.

Das Papier „Konzertierte Aktion Wohnen“ finden Sie hier: Papier „Konzertierte Aktion Wohnen“ | ZIA (zia-deutschland.de) [PDF | 839 KB]

Projektentwickler unter Druck

Eine aktuelle Auswertung von bulwiengesa zeigt: In den sieben deutschen Städten, den sogenannten „A-Städten“, Berlin, Frankfurt, Hamburg, München, Düsseldorf, Köln und Stuttgart schrumpft das Projektvolumen im Vergleich zu 2022 weiter. Besonders betroffen: Wohnprojektentwicklungen. Die Baufertigstellungen werden demzufolge in den nächsten Jahren einbrechen.

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