Studie: Entwicklung der Pflegeangebote in Nordrhein Westfalen von 2007 bis 2020
Eine Studie von pm pflegemarkt.com GmbH im Auftrag des ZIA untermauert die seit Jahren geäußerte Kritik des ZIA und anderer Marktteilnehmer:
- Die Stationäre Pflege in NRW wurde seit Jahren vernachlässigt
- Die Kapazitätsgrenze ist erreicht und mancherorts überschritten: die Heime in NRW sind voll.
- Gleichzeitig wird der vorhandene Bestand immer älter und sanierungsbedürftiger.
- Zudem ist ein dynamischer Ausbau alternativer Wohn-Pflegeformen und eine entsprechende Kompensation (u.a. durch Einführung der verpflichtenden Einzelzimmerquote weggefallener) stationärer Pflegeplätze nicht zu erkennen.
- Die Folge: Pflegebedürftige und deren Angehörige finden vielerorts keinen Pflegeplatz und leiden unter dieser Situation.
- Ein Ausblick zeigt das Maß der Unterversorgung in der Pflege: Bis 2040 werden in NRW rund 117.000 zusätzliche Plätze benötigt, was der Einwohnerzahl einer Großstadt wie Bottrop entspricht.
Der ZIA fordert daher:
- Familien dürfen durch fehlende Angebote nicht zu häuslicher Pflege gezwungen werden.
- Es bedarf einer viel stärkeren Dynamik beim Ausbau und der Sanierung aller Pflegeangebote, ob stationär oder in alternativen Wohn-Pflegeformen, um dem Bedarf gerecht zu werden.
- Corona hat die Pflegebranche insgesamt gebeutelt und der zur Jahresmitte geplante nächste „Nackenschlag“ darf nicht kommen: der von Schwarz-Gelb vorgesehene „Pflege-Mietendeckel für Bestandsobjekte“ hat das Potenzial, viele Pflegebetreiber in die Insolvenz zu treiben und das Vertrauen von Investoren weiter nachhaltig zu beschädigen. Dadurch wird das genaue Gegenteil dessen erreicht, was es angesichts der jetzt auch „schwarz auf weiß“ nachgewiesenen Unterversorgung bedarf.