Das war der Finance Day 2024
Der Finance Day 2024 zeigte, was sich für die Branche ändern könnte
Give me five! Der ZIA-Finance-Day feierte Fünfjähriges – mit 20 hochkarätigen Speakern, Panellists sowie etwa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Menschen aus Immobilienwirtschaft, Finanzwirtschaft, Bundespolitik und Gesellschaft nutzten im Hotel Telegraphenamt die Chance zum intensiven Austausch.
Der rote Faden der Veranstaltung: starke Botschaften. „Wir in Europa haben uns im Treibsand festgefahren“, sagte ZIA-Vizepräsident Jochen Schenk in seiner Eröffnungs-Analyse. Denn das Kernziel von Sustainable Finance, privates Kapital in die Transformation zu lenken, wurde im Kern bisher verfehlt. Die Klimaschutzvorgaben seien bisher oft nicht kompatibel. „Die Komplexität verbunden mit der Vielzuständigkeit und einem Überehrgeiz in den Einzelsegmenten ohne eine tragende Gesamtschau sind das Übel“, erklärte Schenk.
In ihrer ökonomischen Keynote drängte Dr. Gertrud Rosa Traud (Helaba): „Wir brauchen einen Blick auf die Welt, die anders ist.“ Und: „Wenn wir die Zeitenwende ernst nehmen, dann ist Nachhaltigkeit auch neu zu definieren.“ Ihre Einschätzung: „Wir brauchen keine Konjunkturpolitik, wir brauchen Strukturpolitik.“
Wer bei Dr. Florian Toncar (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesfinanzminister), Katharina Beck (Finanzpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/die Grünen) und Dr. Hermann-Josef Tebroke (Berichterstatter Sustainable Finance der Bundestagsfraktion von CDU und CSU) genau hinhörte, konnte Signale auffangen, dass die ESG-Regulierung vielleicht schon recht bald an einigen Punkten angepasst wird. So betrachtet gab es an diesem Tag ein schnelles Echo auf Schenks Signale.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Botschaften des Finance Days politisch auf der Tagesordnung bleiben.
Fotos: © Vincent Grätsch/Fotostudio Merseburg