
Zahlen, Daten, Fakten: Unternehmensimmobilien
Unternehmensimmobilien sind Wirtschaftsimmobilien, die international auch unter dem Begriff „Light Industrial“ bekannt sind. Als betrieblich notwendige Einrichtung spielen sie seit der Gründerzeit eine enorme Rolle. Ohne diese Immobilien wäre die Entwicklung Deutschlands zum Industriestandort mit der aktuellen Bedeutung nicht möglich gewesen. Die Entwicklung auf dem Markt für Unternehmensimmobilien wird jährlich im Rahmen des Frühjahrsgutachtens analysiert. Lesen Sie hier die Zusammenfassung für die Ausgabe 2023.
Der Markt für Unternehmensimmobilien ist noch ein relativ junger Markt. Dies zumindest, sofern er als Assetklasse verstanden wird. Unternehmensimmobilien grenzen sich durch ihre Größe, ihre Lage- und Strukturparameter sowie durch den Mieter- bzw. Nutzerbesatz von Logistikimmobilien ab. Immobilieneigentum großer Industrieunternehmen ist zwar in der Struktur vergleichbar, wird aber im Wesentlichen durch den Begriff Corporate Real Estate umschrieben, sofern es sich nicht um typische Objekte der Schwerindustrie (z.B. Stahlwerke, Raffinerien etc.) handelt.
Auf dem Investmentmarkt verzeichnete das Transaktionsvolumen von Unternehmensimmobilien entgegen dem allgemeinen Trend im ersten Halbjahr 2022 einen leichten Anstieg um 6,9% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 auf rund 1,64 Mrd. Euro. Das Investoreninteresse stieg bei Gewerbeparks mit einem Umsatzzuwachs um rund 55% auf 514 Mio. Euro besonders stark an. 562 Mio. Euro wurden in Produktionsimmobilien investiert. Sie haben mit 34% nach wie vor den größten Anteil an allen Investments in Unternehmensimmobilien (Gewerbeparks: 31%). Für das Gesamtjahr ist voraussichtlich mit einem neuen Höchstwert von 4,6 Mrd. Euro zu rechnen.
Die Renditen (Bruttoanfangsrenditen, Spitze) sind 2022 erstmals seit langer Zeit wieder angestiegen. Am niedrigsten waren sie bei Lagerimmobilien (3,9%, 2021: 3,8%), gefolgt von Transformationsimmobilien (4,0%, 2021: 3,8%) und Gewerbeparks (4,9%, 2021: 4,7%). Bei Produktionsimmobilien sind sie mit 5,4% am höchsten (2021: 5,1%).
Auch im Jahr 2022 hat sich der Trend der steigenden Mieten für Unternehmensimmobilien fortgesetzt. Vor allem bei Immobilien mit gehobenem Ausstattungsstandard kommt der Faktor Flächenknappheit deutlich zum Tragen. So werden im Bereich der Spitzenmieten inzwischen Preisniveaus von 15,00 Euro/m² für Büro-/Sozialflächen und 16,40 Euro/m² für Flex Spaces erreicht. Hingegen sind bei älteren Immobilien mit deutlichen Nachteile gegenüber energieeffizienten Neubauten kaum Mietsteigerungen zu verzeichnen.
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